muster haus
Muster sind Mittel des Erkennens und der Kommunikation. Sie charakterisieren die äußere Erscheinung und die sichtbaren Oberflächen von Dingen als Träger einer sowohl ästhetischen wie inhaltlichen Funktion. Muster geben einem Gegenstand eine wahrnehmbare Struktur durch Wiederholung von Motiven, Farben und Formen. Durch das In-Beziehung-Setzen von Bekanntem und Unbekanntem verleihen sie auch der Wahrnehmung selbst eine Struktur. Die Funktionsweise von Mustern basiert auf ihrem hohen allgemeinen Wiedererkennungswert und dem Prinzip der endlosen Erweiterung durch Wiederholung. Sie haben die Tendenz, sich zeitlich, inhaltlich und räumlich auszubreiten und eine alles umfassende Struktur zu entwickeln. Darin liegt bis heute ihr Erfolg begründet.
Die menschliche Zivilisation ist seit Jahrtausenden gemustert. Mit der Verwendung von Mustern werden Bedeutungen, Informationen und Verhaltensweisen kanonisch und damit zu einem kollektiven Gut der Tradition. Muster erzählen Geschichte und Geschichten. Die Welt mit Mustern zu belegen, bedeutet Dinge zu erfassen, sie zu bewältigen und sie sich sowohl sinnlich-praktisch als auch intellektuell anzueignen: Über Muster definieren wir Zugehörigkeiten zu Kulturen, geben gesellschaftliche Wertesysteme oder natürliche Erfahrungen weiter und machen Dinge zum Teil unserer Kultur. Wenn wir unsere Alltagswelt mit Mustern verzieren, nehmen wir Wertungen vor und beginnen zu unterscheiden. Was wir auf der einen Seite betonen, machen wir auf der anderen Seite gleich. Die unterschiedlichen Strukturen und Systeme der (De)-Chiffrierung erlauben uns, Besitz zu ergreifen, Zeit zu vergegenwärtigen, soziale Einordnungen vorzunehmen und uns im weitesten Sinne beim Durchmustern bzw. beim Wahrnehmen von Mustern in ein Verhältnis zur Welt zu setzen.
Die Ausstellung "Musterhaus" zeigt Arbeiten von 27 internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit dem Thema Muster unter ästhetischen, inhaltlichen und sozialen Gesichtspunkten beschäftigen. Dabei geht es neben Formen historischer, räumlicher und kultureller Aneignung durch Muster auch um die ironische Brechung und das Spiel mit der Camouflage. Die Künstlerinnen und Künstler entwickeln ihre ebenso affirmativen wie subversiven Mustersysteme neben Malerei, Grafik und Objekt auch in traditionellen Handarbeitstechniken und am Computerbildschirm. Ihre Musterbeispiele umfassen nicht nur Räume, Gegenstände und Körper, sondern unterziehen alle Bereiche von Kunst und Alltag einer konsequenten Musterung.
Trutz Bieck/ Köln Diana Brunstein/ Berlin
Amy Brier/ Berlin
Birgit Cauer/ Berlin
Andreas Fux/ Berlin
Kiki Gebauer / Berlin
Genevieve Gilabert/ Berlin
Salomé Haettenschweiler/ Berlin
Marina Schreiber/ Berlin
Veronika Schumacher/ Berlin
Hans Schüle/ Berlin
Hein Spellmann/ Berlin
Vreni Spieser/ Zürich
Dietmar Spiller/ Berlin
Magnus von Stetten/ Köln
Marcel Steger/ Berlin
Ute Thiel/ Wiesbaden
Nina Krüger-Schmale/ Berlin
Reinhard Kühl/ Berlin
Juliane Laitzsch/ Berlin
Kathrin von Lehmann/ Berlin
Ralf Lücke/ Berlin
Christiane Molan/ Berlin
Fernando Nino-Sanchez/ Berlin
Johannes Zits/ Toronto
Chris Taylor / Craig Wood
Fotografie/ Collage Bildobjekt
Installation
Objekt
Fotografie
Siebdruck
Malerei
Fotografie/ Objekt
Skulptur
Zeichnung
Skulptur
Fotografie/ Objekt
Lithographie
Objekt
Malerei
Fotografie
Objekt
Objekt
Malerei
Zeichnung/ Skulptur
Fotografie/ Collage
Skulptur
Malerei
Objekt
Fotografie/ Collage