Elsheim ist das letzte Dorf im Ingelheimer Grund, der in Ingelheim beginnt und aus Dörfern besteht, die die Kaiserpfalz in Ingelheim mit Nahrungsmitteln versorgten. Schon Karl der Grosse hat im "Capitulare de villis" festgelegt, welche Pflanzen in den Gärten der Bauern wachsen sollten. 2006 habe ich zusammen mit meinem Ehemann einen dieser Bauernhöfe gekauft und dabei einen alten, sehr verwilderten Bauerngarten vorgefunden. Anstatt ihn komplett zu roden und völlig neu anzulegen beobachtete ich über ein Jahr, welche Pflanzen im Garten ansässig waren: Schneeglöckchen, Traubenhyazinthen, Osterglocken, Tulpen, Maiglöckchen, Iris, Jungfer im Grünen, Flieder, Holunder, Rainfarn, Schleifenblume und viele andere mehr. Darunter auch viel Giersch und Quecke. Meine Methode diese beiden Ungeliebten zu bekriegen, ist, überall Stauden dazwischen zu pflanzen und den Giersch zu essen. Bei letzterem hilft der Hase, der aber Löwenzahn vorzieht. 2016 erwuchs dem Giersch nun endlich Konkurrenz durch die Esparsette. Ich lehne mich zurück und gucke, wie es ausgeht zwischen den beiden. Die Artenvielfalt ist nach 10 Jahren Thielscher Gärtnerei dergestalt, daß ich mir keine Sorgen mache. Und überhaupt: Es geht nicht ums Gewinnen, sondern ums Zusammen sein. Mittlerweile schleppen auch die zahlreichen Insekten Pflanzen ein, die ich nicht vorgesehen habe - was will ich mehr? Das Paradies in Elsheim ist - nach telefonischer Absprache unter 06130-946854 kostenfrei zugänglich. Falls Sie eine Führung wünschen, freue ich mich über eine Spende (nach Gusto) für den Erhalt des Gartens. Der Gärtner, der die Hecken schneidet und die Mauern verfugt will ja auch bezahlt sein. Á bientot? Ute Thiel |